Ärzteschaft: Medikamente

Komorbiditäten

Die Anzahl Studien zu verschiedenen Komorbiditäten, welche in den Zusammenhang mit der Einnahme von Benzodiazepine und Analoga (BZDA) gestellt werden, ist hoch – insbesondere im Bereich von Konsumentinnen und Konsumenten illegaler Substanzen. Bei älteren Menschen ausserhalb dieses Bereichs ist die Studienlage etwas dünner. Im Folgenden sind einige relevante Erkenntnisse diesbezüglich hervorgehoben, jedoch ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Besonders bei älteren BZDA-abhängigen Personen ab 65 Jahren wurden unter anderem leichte kognitive Einschränkungen, Depressionen, Panikstörungen, Angst- und Stimmungsstörungen sowie Suizidgedanken beobachtet (Wu 2014). Über die Altersgruppen hinweg stellen die häufigsten komorbiden Störungen wie Angststörungen, Alkoholabhängigkeit und affektive Störungen, vor allem Depressionen dar (Harting Michèle Nadine, 2010). Ausserdem wird von einer hohen Prävalenz an Schlafstörungen berichtet (Martinez-Cano H. 1999, 94(1): 97-10. Gerade die Schlafstörungen sind oftmals der primäre Grund für den erstmaligen Einsatz von BZDA und führt häufig in eine Langzeiteinnahme.

Quellen

  • Harting MN. Medikamentenabhängigkeit im Allgemeinkrankenhaus. Screening, Prävalenz und Komorbidität. Inauguraldissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Universität Lübeck – aus der Medizinischen Fakultät. Lübeck; 2010.
  • Martinez-Cano H, de Iceta Ibáñez de Gauna M, Vela-Bueno A, Wittchen HU. DSMIII-R co-morbidity in benzodiazepine dependence. Addiction 1999; 94(1): 97-10.
  • Rumpf H. Entwicklung und Validierung eines ökonomischen Screening-Verfahrens zur Entdeckung von Alkoholabhängigkeit und -missbrauch in der medizinischen Basisversorgung. Phil. Diss. Kiel; 1999.
  • Wu LT, Blazer DG. Substance use disorders and psychiatric comorbidity in mid and later life: a review. International Journal of Epidemiology 2014; 43(2): 304–317.

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