Alter und Sucht: Aktuell
Sucht im Alter – Frühzeitig erkennen und gemeinsam handeln
Pflegefachpersonen sind in ihrem Arbeitsalltag mit grossen Herausforderungen konfrontiert. Viele sind nicht ausreichend auf den Umgang mit Abhängigkeiten vorbereitet. Know-how-Transfer zwischen den involvierten Professionen sowie interdisziplinäre Zusammenarbeit sind nötig, um die Früherkennung von Abhängigkeiten im Alter zu stärken und eine altersgerechte Versorgung zu gewährleisten. Beispiele aus der Praxis zeigen: Eine klare Haltung zu Abhängigkeiten, geregelte Abläufe und die Zusammenarbeit mit der Suchthilfe helfen dabei, kritische Situationen vor einer Eskalation zu entschärfen.
Infodrog hat in Zusammenarbeit mit dem Fachverband Sucht und dem Gustav Benz Haus Basel in zwei aktuellen Publikationen zentrale Herausforderungen, den Handlungsbedarf und zwei vielversprechende Lösungsansätze aus der Pflegepraxis vertieft. Ein Interview mit der Pflegedienstleiterin des Gustav Benz Haus in Basel (Artikel «Sucht im Alter – Frühzeitig erkennen und gemeinsam handeln» im SuchtMagazin 5/2019) gibt Einblicke in den Alltag im Alterszentrum, in dem auch Konsum und Abhängigkeiten eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen.
Eine aktuelle Studie des Schweizer Instituts für Sucht- und Gesundheitsforschung (ISGF) in Zusammenarbeit mit der Zürcher Fachstelle zur Prävention des Suchtmittelmissbrauchs (ZFPS) analysiert, inwieweit Instrumente zur Früherkennung und Frühintervention im Pflegebereich genutzt werden und verankert sind. Die Studie zeigt niederschwellige Massnahmen auf, mit deren Hilfe die Früherkennung und Frühintervention bei Alkoholproblemen in Pflegeorganisationen verbessert werden können.