Fachpersonen: Alkohol und Medikamente
Früherkennung
Die Früherkennung hat das frühzeitige Wahrnehmen von Auffälligkeiten und problematischen Verhaltensweisen sowie deren erste Deutung zum Ziel und Inhalt. Damit diesem Anspruch in der Realität entsprochen werden kann, benötigen die betreuenden und begleitenden Fachpersonen sowohl die erforderliche Sensibilität als auch die notwendigen Kenntnisse. Von organisatorischer Seite her ist es wichtig, dass die entsprechenden Instrumente für ein professionelles und systematisiertes Beobachten zur Verfügung gestellt und entsprechende Weiterbildungen angeboten werden (siehe Screening Alkoholkonsum und Screening Medikamentenkonsum).
Das Wissen über Symptome und Auffälligkeiten, sowie Handlungskompetenzen für ein systematisches und professionelles Erfassen, stellen die Grundlage dafür dar, unterstützende Massnahmen zu einem frühen Zeitpunkt einzuleiten. Die Früherkennung ist somit Voraussetzung für die Frühintervention. Zugleich ist festzuhalten: Die Früherkennung macht nur dann Sinn, wenn bei Bedarf gehandelt werden kann und auch wird, also eine Frühintervention erfolgt.
Besteht ein Verdacht auf ein Medikamentenproblem oder -missbrauch, dann ist unbedingt der zuständige Arzt, die zuständige Ärztin und gegebenenfalls Apotheker/in (z. B. Konsiliarapotheker/in) frühzeitig miteinzubeziehen. Apotheken bieten Medikamentenchecks an. Lassen Sie bei Bedarf die Medikamentenverordnungen überprüfen oder weisen Sie eine nahestehende betroffene Person auf diese Möglichkeit hin. Eine Überprüfung der Medikation ist insbesondere auch bei Verdacht auf ungünstige Wechselwirkungen (z. B. Alkohol und bestimmte Medikamente) oder Mehrfachverschreibungen durch unterschiedliche Ärzte/Arztinnen dringend anzuraten.