55 plus: Medikamente
Wirkungen und Einsatz
Benzodiazepine werden auch Beruhigungsmittel oder Schlafmittel genannt, je nachdem, welche hauptsächliche Wirkung sie haben. Benzodiazepine haben vier Eigenschaften: Sie wirken angstlösend, schlaffördernd, antikonvulsiv (krampflösend) und muskelentspannend.
Benzodiazepine, die länger wirken, werden eher als Beruhigungsmittel (Anxiolytika) eingesetzt, solche, die kürzer wirken, eher als Schlafmittel (Hypnotika). Die Benzodiazepin-Analoga (Zolpidem und Zopiclon) werden in erster Linie bei Schlafstörungen eingesetzt. Falls eine Verschreibung überhaupt angezeigt ist, müssen Ärzte/Ärztinnen dasjenige Medikament wählen, dessen Wirkdauer für die Behandlung der jeweiligen Beschwerden und jeweiligen Person angemessen ist.
Benzodiazepine können u.a. unter den folgenden Bedingungen geeignet sein:
- zur Narkosevorbereitung oder bei akuten psychischen Krisensituationen (z. B. Suizidgefährdung)
- bei bestimmten gesundheitlichen Problemen wie z. B. Alkoholentzug, Behandlung manischer Episoden, Epilepsie
Wenn immer möglich, sollten aber andere Behandlungswege gewählt werden, gerade auch bei Schlafstörungen und Angstproblemen. Wenn Benzodiazepine oder Benzodiazepin-Analoga verschrieben werden, dann: möglichst kurz, möglichst wenig und nur, wenn andere Behandlungen nicht helfen (siehe Wenn Benzodiazepine, dann…).
Es gibt Situationen, in denen Benzodiazepine gute Dienste leisten können. Aber sie sollten nur dann eingesetzt werden, wenn sie eindeutig medizinisch angebracht sind und andere Behandlungswege nicht erfolgreich sind.