Die Situationseinschätzung beinhaltet eine umfassende Analyse der Situation durch eine Gesamteinschätzung der Risiko- und Schutzfaktoren auf individueller, kollektiver und institutioneller Ebene unter Berücksichtigung der Dynamik zwischen diesen verschiedenen Dimensionen.

• Eine Situation einzuschätzen bedeutet, die Ressourcen resp. Schutzfaktoren sowie die bio-psycho-sozialen Risikofaktoren zu eruieren, um den Handlungsbedarf abzuklären.
• Das setzt voraus, dass auch die gesundheitsförderlichen bzw. gesundheitsschädlichen Rahmenbedingungen berücksichtigt und die zu optimierenden Punkte erkannt werden.
• Zudem ist es wichtig, den dynamischen Aspekt der gegenseitigen Beeinflussung von Mensch und Umfeld zu erkennen und zu berücksichtigen.

Besteht ein Verdacht auf ein Medikamentenproblem oder -missbrauch, dann ist unbedingt der zuständige Arzt, die zuständige Ärztin und gegebenenfalls Apotheker/in (z. B. Konsiliarapotheker/in) frühzeitig miteinzubeziehen. Apotheken bieten Medikamentenchecks an. Lassen Sie bei Bedarf die Medikamentenverordnungen überprüfen oder weisen Sie eine nahestehende betroffene Person auf diese Möglichkeit hin. Eine Überprüfung der Medikation ist insbesondere auch bei Verdacht auf ungünstige Wechselwirkungen (z. B. Alkohol und bestimmte Medikamente) oder Mehrfachverschreibungen durch unterschiedliche Ärzte/Ärztinnen dringend anzuraten.