Nahestehende: Medikamente

Entzugssymptome und Einnahmestopp

Auch bei der Einnahme von therapeutischen Dosierungen sind bei einem Absetzen oder Reduzieren von Benzodiazepinen* sogenannte Absetzeffekte möglich («rebound»). Das sind Entzugserscheinungen, die den ursprünglichen Beschwerden ähneln (Angst, Schlafprobleme etc.). Viele Patientinnen und Patienten denken, das seien wieder die bekannten Krankheitssymptome. Dies kann zum Wunsch führen, die Medikamente weiter einzunehmen.

Je länger und je höher dosiert Benzodiazepine eingenommen wurden, desto ausgeprägter können Entzugserscheinungen sein. Mögliche weitere Entzugssymptome neben Angstgefühlen und Schlafproblemen sind: Bewegungsunruhe, erhöhte Empfindlichkeit auf Licht und Geräusche, Sensibilitätsstörungen der Nerven (z. B. Kribbeln), Muskelkrämpfe, Muskelzuckungen, Schlafstörungen, Schwindelzustände, Verwirrtheitszustände etc. Plötzliches Absetzen kann auch zu Krampfanfällen führen.

Ein Absetzen von Benzodiazepinen kann gefährlich sein und sollte deshalb mit einem Arzt/einer Ärztin besprochen werden. Bei einer Einnahmedauer von weniger als 4 Wochen ist ein Einnahmestopp meist ohne schrittweise Reduktion der Dosis möglich. Wurden die Medikamente über eine längere Zeit eingenommen, können Entzugssymptome schwerer sein. Mit einer kontinuierlichen Dosisreduktion lassen sie sich lindern oder verhindern. Psychotherapeutische Unterstützung (und bei Bedarf andere Medikamente) können bei einem Benzodiazepin-Ausstieg zusätzlich helfen.

Weitere Informationen zu Hilfsangeboten und Unterstützung finden Sie unter Hilfe.

* Analoge Medikamente wie Zolpidem und Zopiclon sind immer mitgemeint.

Informationen für Nahestehende

Rat und Hilfe

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