Ärzteschaft: Medikamente

Gleichzeitige Einnahme mit Alkohol

Bei älteren Menschen ist vor allem die gleichzeitige Einnahme von Alkohol und Benzodiazepinen und Analoga (BZDA) oder Opioiden (als Schmerzmedikamente) wahrscheinlich. Alkohol verstärkt Effekte von BZDA und Opioiden wie Benommenheit, Sedierung und verminderter motorischer Fähigkeiten auf das Zentralnervensystem (Weathermon 1999). Unbedingt zu berücksichtigen ist das erhöhte Risiko von Stürzen.

Bereits geringe Alkoholmengen können die zentraldämpfenden Wirkungen der BZDA und Opioide in unvorhersehbarer Weise verstärken. Alkoholkonsum sollte deshalb möglichst vermieden werden (insbesondere hohe Dosen), wenn die oben genannten Medikamente eingenommen werden. Auch auf Alkohol in Arzneimitteln ist zu achten. Bei langwirkenden Benzodiazepinen wie Diazepam und Nitrazepam kann Alkoholkonsum noch mehrere Stunden nach der Einnahme eine verstärkte zentrale Dämpfung bewirken. Gleiches gilt für langwirksame Opioide. Eine besondere Risikokonstellation stellt ausserdem die gleichzeitige Einnahme von Opioiden und Benzodiazepinen dar (Nielsen 2015).

Quellen

  • Nielsen S, Lintzeris N, Bruno R, Campbell G, Larance B, Hall W et al. Benzodiazepine use among chronic pain patients prescribed opioids: associations with pain, physical and mental health, and health service utilization. Pain Medicine 2015; 16: 356–366.
  • Weathermon R, Pharm D, Crabb DW. Alcohol and medication interaction. Alcohol research and health, 1999, 23, 40-54.

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