55 plus: Verhaltenssüchte
Was tun?
Früh reagieren
Wenn Sie spüren, dass Sie ein problematisches Verhalten haben mit Geldspielen, Gamen, Kaufen, Pornografie oder Sozialen Medien, lohnt es sich, rasch zu reagieren. Je nachdem gelingt es Ihnen, das Verhalten zu reduzieren oder damit aufzuhören.
Tipps
Sich Zeitlimiten setzen (z.B. mit einer App), Push-Benachrichtigungen ausschalten, Flugmodus nutzen, Handy bewusst weglegen.
Sich über Gewinnchancen aufklären, Geldlimiten setzen (z.B. Prepaid-Karten), Spieltagebuch führen, Geldspielart anpassen (anderes, weniger risikoreiches Geldspiel wählen), ggf. sich selbst sperren lassen.
Sich Zeitlimiten setzen.
Kaufprotokolle führen, bestimmte Läden/Geschäfte nicht mehr besuchen, Apps löschen, Newsletter abmelden, Kundenkarten sperren, Kreditkarten sperren, nur mit Bargeld bezahlen, 24-Stunden-Regel: nichts sofort kaufen, sondern immer zuerst einmal darüber schlafen, im Laden Dinge zurücklegen lassen und erst beim zweiten Besuch entscheiden.
Sich Zeitlimiten setzen, Gespräche über Sexualität und körperliche Nähe (mit einer nahestehenden Person oder einer Fachperson).
Insgesamt kann es auch sinnvoll sein, eine vertraute Person einzuweihen. Je nach Situation können Sie diese Person dann in einem schwierigen Moment anrufen und mit ihr sprechen, um den Impuls für das problematische Verhalten zu unterbinden.
Wenn Sie unsicher sind, ob ein suchtartiges Verhalten vorliegt, können Sie einen Selbsttest machen. Ein Selbsttest kann erste Hinweise geben. Er ersetzt aber ein persönliches Gespräch mit einer Fachperson (Ärztin oder Arzt, Psychologe oder Psychologin, Suchtberater oder Suchtberaterin) nicht.
Frühzeitig Unterstützung holen
Es ist immer möglich, sich professionelle Unterstützung zu holen. Eine frühzeitige Einschätzung kann helfen, die entstehenden Probleme rechtzeitig zu erkennen. Bei Bedarf kann eine Fachperson Sie auch dabei begleiten, die für Sie passenden nächsten Schritte zu machen.
Für Betroffene und Angehörige gibt es verschiedene Informations- und Beratungsmöglichkeiten in allen Regionen der Schweiz sowie Onlineangebote. Bei Suchtberatungsstellen können Termine vereinbart werden. Viele Angebote sind kostenlos und die Berater und Beraterinnen unterliegen der Schweigepflicht.
- Hier finden Sie Hilfe vor Ort in Ihrer Region: Suchtindex.ch
- Hier können Sie kostenlos und anonym eine Online-Beratung machen: SafeZone.ch