55 plus: Verhaltenssüchte
Wie vorbeugen?
Wohlbefinden und Gesundheit hängen zusammen. Es ist deshalb wichtig, sich um sein Wohlbefinden zu kümmern. Dies kann auch vor einem problematischen Verhalten in Zusammenhang mit Sozialen Medien, Geldspiel, Gamen, Kaufen oder Pornografie schützen. Aktivitäten, die den Tag bereichern, bringen positive Erfahrungen und verhindern Langeweile. Nicht allen macht das Gleiche Freude. Wichtig ist, dass Sie Ihren eigenen Weg zum Wohlbefinden finden.
Auch mit Belastungen umgehen zu können, ist entscheidend. Das Älterwerden bringt oft auch schmerzhafte Lebensereignisse mit sich. Das kann die Pensionierung sein oder der Verlust einer nahestehenden Person. Die Wege, sich zu entlasten, sind von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Manchen hilft der Kontakt mit Freunden und Freundinnen, manche tanken Energie in der Natur oder durch Bewegung, manche engagieren sich in der Freiwilligenarbeit.
Angebote für eine Lebensgestaltung, die das Wohlbefinden fördert, und Unterstützung und persönliche Beratung bei vielen Fragen zum Älterwerden finden Sie zum Beispiel bei Pro Senectute Schweiz oder bei der Schweizerischen Gesundheitsstiftung RADIX.
Empfehlungen
Es ist in Ordnung, das Internet oder Soziale Medien zu nutzen, um Geld zu spielen, zu gamen, sich Dinge zu kaufen oder Pornografie zu konsumieren. Dabei gibt es einige Punkte, die dabei helfen, ein problematisches Verhalten oder eine Verhaltenssucht vorzubeugen:
- Hinterfragen Sie Ihr Verhalten kritisch.
- Hinterfragen Sie die Produkte und Plattformen (Geldspiele in Casinos, Soziale Medien etc.) kritisch. Oftmals stehen Anbieter dahinter, die mit Ihrem Verhalten und Ihrem Konsum Profit machen.
- Planen Sie immer wieder bewusst Pausen ein, also Zeiten, in denen Sie das Internet nicht nutzen, eine Spielpause machen, sich nichts kaufen oder keine Pornografie konsumieren.
- Arbeiten Sie an Ihrer Selbstkontrolle und an Bewältigungsstrategien: wie Sie Frust aushalten, Stress bewältigen, Gefühle regulieren.
- Stärken Sie gute und verlässliche Beziehungen (Freundschaft, Familie, Partnerschaft, Vereine).
- Achten Sie darauf, dass das Verhalten nicht einen anderen Lebensbereich ersetzt oder dazu dient, negative Gefühle zu verdrängen. Suchen Sie bewusst Alternativen für das Spielen, Gamen, Kaufen, Soziale Medien oder den Konsum von pornografischem Material (z.B. anhand dieser Webseite).
- Sprechen Sie mit einer nahestehenden Person, wenn Sie das Bedürfnis haben oder das Gefühl haben, dass Sie Ihr Verhalten nicht im Griff haben.
- Holen Sie sich Hilfe, wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie das Verhalten schlechter oder nicht mehr kontrollieren können (siehe Kapitel Was tun? oder unter Wo Hilfe holen?).
- Falls Sie bald pensioniert werden oder bereits pensioniert sind, schauen Sie sich die Tipps für einen erfüllten Ruhestand an.